Wie das Premer Filz entstanden ist
Die Entstehung des Premer Filzes aus geologischer Sicht
Nach Abklingen der letzten Eiszeit zog sich der Lechgletscher vor etwa 15.000 Jahren aus dem dem Alpenvorland zurück. Die gewaltigen Schmelzwasser wurden zunächst zum "Lechbrucker See" gestaut, der im Norden bis Burggen, im Süden bis in die Gegend von Roßhaupten reichte. Der Seespiegel lag bei etwa 750 m NN. Einzelne Hügel aus Moränen- und Schottermaterial ragten inselartig aus der Wasseroberfläche empor. Sie heben sich heute aus der Mooroberfläche heraus - ihre Oberfläche ist infolge der Verwitterung zu Nagelfluh verbacken.
Habt Ihr Euch schon einmal gefragt wie das Premer Filz entstanden ist?
Der Lechgletscher bildet den Ursprung des Premer Filz. Jetzt, weit im Süden, war er aber vor 15.000 Jahren noch ca. 400 m mächtig.
Was ist das Torf genau
Torf ist ein unter Luftabschluss im Wasser entstandenes faseriges Zersetzungsmaterial von Pflanzen.
Es gibt Hochmoortorf und Niedermoortorf.
Da der Premer Filz keine Verbindung zum Grundwasser hat und nur durch Nieder-schlagswasser gespeist wird, handelt es sich um ein Hochmor welches auch Regenmoor genannt wird.
Der Lechgletscher als Baumeister
Am Überlauf dieses Sees entsprang der Lech, der im Laufe der Zeit sein Bett immer tiefer legte und damit den Seespiegel mehr und mehr absenkte. Die von Süden her einmündenden Bäche schütteten ihre Geröllmassen in den See und sperrten den ostwertigen Seeteil, die Premer Bucht barrenartig ab. Damit begann die Verlandung, deren Ergebnis der Premer Filz darstellt.
Von den Rändern her begann die zurückkehrende Vegetation allmählich auf den Premer See überzugreifen. Vor allem Schilf, Binsen, Sauergräser und andere Pflanzen engten die Wasserfläche immer mehr ein. Die abgestorbenen Pflanzenteile sanken zu Boden der Tonschicht und vertorften unter Luftabschluss.
Auf den so entstandenen Sumpfwiesen - Niedermoor siedelten sich Birken- und Erlenwälder, später auch Nadelbäume an. Durch weitere Anhäufung der Torfmassen entwuchs das Moor allmählich dem Bereich des Grundwassers. Zur Ernährung der Pflanzen stand jetzt nur noch das Niederschlagswasser zur Verfügung. Aus dem Niedermoor war ein Hochmoor geworden. Nur ansprochlose Torfmoose (Sphagnum) gediehen auf dem Hochmoor desen Oberfläche uhrglasförmig ist. Der Grund für die Wölbung liegt darin, dass die Mitte des Hochmoores im Wachstum immer etwas voraus ist. Erikaarten und Bäume vervollständigten später die Vegetation dieses Hochmoores - dem der Volksmund den Namen "Königsfilz" gab.
1 Oberfläche mit Humuserde
2 schwach zersetzter Sphagnumtorf (Weißtorf)
3 stark zersetzter Sphagnumtorf (Schwarztorf)
4 Birken-Kiefern-Übergangstorf
5 Seegentorf
6 Schilftorf
7 Mudden
8 mineralischer Untergrund
Informationen
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