Neues aus dem "Bürgerverein am Lech e.v."
Geschrieben von marion am 27.07.16 um 8:59 Uhr • Artikel lesen
Aus dem Vereinsleben
Eine Delegation des Vereins unter der Leitung von Wilfried Götz hat Ende Juni eine Einladung des Bürgervereins Riedlingen zu einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch angenommen. Herr Martin, der Mitgründer und aktuelle Vorsitzende hatte ein umfangreiches Programm für uns vorbereitet. So hatten wir Gelegenheit zwei Seniorentagesstätten zu besichtigen, neben einer kleinen Stadtführung gab Herr Martin in einer umfangreichen Präsentation Einblick in die erfolgreiche Arbeit des Vereins. Organisationsstruktur, Schwerpunkte in den Hilfsbereichen, Abwicklung von Hilfegesuchen und Finanzen waren die Themen, die unsere Delegation besonders interessierte. Bereits 1993 wurde der Bürgerverein Riedlingen von wenigen engagierten Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen. Durch die stetige Zunahme der älteren Bevölkerung, das stetig abnehmende Alterseinkommen, die Abnehmende Mobilität der Senioren, fehlende Versorgungseinrichtungen im ländlichen Raum bei begrenzten kommunalen Budgets erwuchs die Einsicht, dass der einzige sinnvolle Lösungsansatz : mehr Eigeninitiative, mehr Selbsthilfe, eine aktive Bürgerschaft und mehr Lebensarbeitszeit für eine bessere Zukunft ist. "Der Staat kann und muss nicht alles regeln!", so die Überzeugung von Herrn Martin, der inzwischen nach Eintritt in den Ruhestand den Verein inzwischen seit mehr als zwanzig Jahren als Vorsitzender führt. Riedlingen, eine Erfolgsgeschichte. Der Ort hat ca. 10.000 Einwohner, der Verein etwa 800 Mitglieder, davon 130 aktive Helfer und einen jährlichen Umsatz von mehr als einer Million Euro. Schwer beeindruckt und mit vielen Ideen und Angesteckt vom Enthusiasmus von Herrn Martin fuhr unser Team am Samstag Abend wieder nach Hause. Wir fühlten uns aber auch bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und v.a. mit unseren derzeitigen Schwerpunkten Essen auf Rädern und Hilfe rund um Haus und Haushalt den Nerv der Hilfesuchenden getroffen haben.
Wir suchen aktive Mitglieder, die als Helfer rund ums Haus und im Haushalt unterstützen können oder als Fahrer zur Verfügung stehen.
Ausflug im Juli Rosengarten Bad Wörishofen
Wieder hatten wir großes Glück mit dem Wetter bei unserem Ausflug nach Bad Wörishofen. Alle Plätze waren auch dieses Mal ausgebucht. Mit von der Partie waren Mitglieder aus allen vier Gemeinden Bernbeuren, Lechbruck, Steingaden und Prem. Anfang Juli war heuer genau der richtige Zeitpunkt für den Rosengarten. Unser Spaziergang führte uns zuerst durch den Duftgarten mit den verschiedensten Blumen und Kräutern. Danach ging es durch den Kurpark zu den Rosen. Auf dem Rückweg wurden wir in Bad Irsee mit Kaffee und Kuchen und hausgemachtem Bier belohnt. Dass die Stimmung der Mitfahrer ausgesprochen gut war belegt der Effekt, dass Sigi Dippmann Schwierigkeiten hatte die Aufmerksamkeit im Bus für eine kleine Präsentation auf sich zu ziehen. Er nahm es als Zeichen des vollen Erfolges schmunzelnd hin.
Essen auf Rädern
Der warme Mittagstisch hat bei unseren Mitgliedern in Bernbeuren, Steingaden und Lechbruck großen Anklang gefunden mit steigender Tendenz. Jeden Tag wird in den Lechbrucker Hochbergle Stuben frisch für uns gekocht. Wir haben uns mit Vater und Sohn Rüttinger, den Betreibern, unterhalten.
1. Herr Rüttinger (junior), sie kochen seit Ende April für unsere Mitglieder, was hat Sie dazu bewogen?
Wir, mein Vater und ich sind beide Mitglied im Verein. Wir wollten einen Beitrag für die Senioren in unseren Gemeinden leisten und „Essen auf Rädern“ möglich machen.
2. Können Sie uns etwas dazu sagen, wie Sie den Speiseplan zusammenstellen?
Wir versuchen, möglichst abwechslungsreich zu kochen und achten auf eine ausgewogene Zusammenstellung der Gerichte, die aus einer Vorsuppe, Hauptgericht und Nachtisch besteht. Die Senioren können täglich zwischen einem fleischlosen und einem Fleischgericht wählen.
3. Können Sie uns etwas zu den verwendeten Zutaten sagen?
Wir achten darauf, saisonal und regional zu kochen und vor allem auf Zusatzstoffe zu verzichten.
4. Welches Feedback bekommen Sie von den belieferten Kunden? (Größe der Portionen, Qualität, Abwechslung, Geschmack)?
Wir haben keinen direkten Kontakt, aber wir hören von den Fahrern eigentlich nur Positives. Manches Mal bekomm wir sogar Schokolade als Dankeschön. Für die „schlechten Esser“ sind unsere Portionen oft etwas zu groß, so hört man. Aber beim Befüllen der Boxen wissen wir nicht, ob ein „guter“ oder ein „schlechter Esser“ das Gericht bekommt. Und es soll ja keiner hungrig vom Tisch gehen!
5. Wie schaffen Sie das, 365 Tage im Jahr täglich drei verschiedene Essen zu zaubern?
Wir sind ein Familienbetrieb, mein Vater macht nie Urlaub und das Restaurant ist ohnehin 365 Tage im Jahr geöffnet.
Wir bedanken uns für das Gespräch und Ihr Engagement.
Herr Rüttinger (jun.) mit seinem Team beim Abfüllen der Boxen für „Essen auf Rädern“
Und nochmal zur Erinnerung: Jeden ersten Freitag im Monat Treffen für alle Fahrer für „Essen auf Rädern“ um 17:00 Uhr im „Hochbergle“. Wir freuen uns auch immer über neue Fahrer.
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