Auszug aus der Gemeindechronik
Prem vor 825 Jahren - 1191
Unter Probst Gebezo I (1190 - 1198) starb im Jahre 1191 Welf VI., der neben seinem Sohne im welfischen Hauskloster Steingaden, seiner eigenen Stiftung, beerdigt wurde.
Prem vor 800 Jahren - 1216
In der Urkunde, dei am 28. Februar 1216 in Rom gesiegelt und auf original italienischem Pergament geschrieben ist, bestätigt Papst Innozentius II dem Abte (richiger Probst) in Steingaden die Kirche in Gebreme, die der Abst (!) durch Schenkung des Bischofs von Augsburg erhalten hat. Bewerkenswert ist di eTatsache, dass der Name GEbreme auf radiertem Fleck steht.
Prem vor 725 Jahren - 1291
In diesem Jahr überließen die Brüder Herinhart ( oder Weinhart) und Ritter Reinboto von Wale ihre halbe Hube in Gebreme, die Dietrich von Horne als Lehen inne gehabt hat, dem Kloster Steingaden als Eigentum. Die halbe Hube brachte jährlich eine Gült von 10 Schilling gemeiner Münze ein.
(monumenta Boica VI, 552). Die Urkunde wurde in Türkheim "an der Vigil Mariae Reinigung" ausgestellt.
Prem vor 325 Jahren - 1691
Am 29. Janaur starb der ehrenwerte Matthäus Bracht, der durch viele Jahre hindurch Maurer im Kloster Steingaden gewesen ist. Im Februar starb der Kirchenpfleger Johann Lori, der ein Biedermann genannt wird. ("ecclesiae procurator").
Am 17. Mai starb Ursula Baur aus dem Thal, deren Körper aus besonderer Gnade des Herrn Prälaten zu Steingaden "allda mit allen Begängnussen begraben worden".
In diesem Jahr lieferter der Weilheimer Goldschmied Kipfinger für die Pfarrkirche Prem eine neue Montranz in der Höhe von 68 cm "im Tausch gegen ein altes Monstranzl um 50 Gulden 30 Kreuzer". Diese alte Montranz dürfte wohl auch aus der Gotik gesammt haben.
Prem vor 275 Jahren - 1741
Am 18. Februar starb Melchior Bracht von Moos im Alter von 75 Jahren. Der als tüchtiger Maurermeister um das Kloster Steingaden hochverdiente "magister artem murariae" wurde auf dem Steingadener Friedhof bestattet.
Prem vor 250 Jahren - 1766
In diesem Jahr erschien in München Band VI der Urkundensammlung Monumenta Boica mit den Urkunden des Klosters STeingaden, die auch für die Geschichte der Pfarrrei und Gemeinde Prem bedeutsam sind.
Johann Georg Lori veröffentlichte: Sammlung des Baierischen Kreisrechts. Loris bedeutsame Sammlung von Urkunden zum baierischen Staatskirchenrecht blieb ungedruckt.
Prem vor 225 Jahren - 1791
Am 24. September werden durch Bischof Joseph Conrad von Freising in Rottenbuch 15 Firmlinge aus der Pfarrei Prem gefirmt.
Prem vor 200 Jahren - 1816
am 4. Februar schreibt die Königl. Finanzdirektion des Illerkreises zu Kempten an Pfarrer Herrman Schwarz: Durch ein allerhöchstes Reskript ist es neuer Pfarrhausbau zu Prem mit 6543 Gulden in der Voraussetzung genehmigt worden, dass das erfoderliche Fuhrwerk von der Pfarrgemeinde gratis verrichtet werde; wie solches fast bei allen pfarrlichen Bauten herkömmlich ist und gewöhnlich geschieht.
Die Pfarrgemeinde Prem übernimmt unentgeltlich und freiwillig die ganze Beifur des nötigen Sandes am 21. August 1816. Die Pferdebesitzer besorgen die Fuhren, die Söldner aber das Aufladen.
Gemäß Schreiben der Königl. Regierung von Oberbayern vom 4. Februar hat die Kirchengemeinde Prem beim Neubau des Pfarrhofes sich zur freiwilligen Übernahme der nötigen Sandfuhren verstanden, dagegen hat die selbe damals alle sonstigen Hand- und Spanndienste verweigert (Feststellung der Kirchenverwaltung 1900).
Im Mai 1816 und in den Jahren1819 und 1820 ist Roman Nerlinger, Pfarrer in Lechbruck, als Aushilfspriester in Prem tätig.
Vom Herbst 1816 bis zur Ernte von 1817 herrscht in der ganzen Gegend eine furchtbare Teuerung und Hungersnot. Sie erreichte im Juni 1817 ihren Höhepunkt.
Prem vor 150 Jahren - 1866
Dieses Jahr war das Trauungsjahr dreier Floßer.
Am 29. Januar heiratet Michael Schuster, Floßmeister in Prem, geborten am 07. September 1835 Anna Geiger von Lechbruck, geboren am 08. März 1845.
Am 09. April heiratet Johannn Martin Schuster, Floßermeister in Prem HHNr. 24, geboren am 05. April 1838 Katharina Strobl von Schwabsoien, geboren am 08. Februar 1840.
Michael und Johann martin Schuster stammen aus dem Anwesen Bartl HsNr. 64. Franz Nuscheler heiratete auf diesem Anwesen.
Am 23. Juli heiratet Franz Nuscheler, Floßer in Prem, geboren am 08. März 1832 Josefa Schuster von Prem, geborten am 14. April 1837.
Lehrer in Prem war damals Ludwig Engelmayr bei einem Gehalt von 52 Gulden (ohne Nebenbezüge und Geschenke).
Prem vor 125 Jahren - 1891
Am 26. November wurde die "Schützengesellschaft Prem" (Zimmerstutzen) gegründet:
Vereinslokal: Gasthof Loacher
Schützenmeister: Josef Kuzel (Lehrer)
Kassier: Sebastian Miller (Aumüller
Ausschußmitglieder: Josef Rottach (Pfarrer), Xaver Eberel (Floßmeister)
Prem vor 75 Jahren - 1941
Am 02. Februar wird in Prem ein Dorgemeinschaftsfest veranstaltet. Die Veranstaltungen gingen von der Schule aus, es wurden im Saal der Gasstätte Petz oder Loacher Gedichte und Lieder vorgetragen, in urlaub befindliche Soldaten begrüßt und geehrt, Mütterkreuze verliehen und dgl.
Am 27. Mai heiratet Johann Weichsesldorfer, Lanratsangestellter in Prem, geboren am 27. Mai 1906 als Sohn des Oberlehrers Michael Weichselsdorfer und der Magdalena, geb. Fischer, in Prem Viktoria Noder, Bauerntochter von Kirnberg HsNr. 38, Pfarrei Böbing, geboren am 30. November 1915 in Kirnberg als Tochter des Thomas Noder, Landwirt in Kirnberg, und der Barbara, geb. Mößmer, Bauerntochter von Litzau, Pfarrei Steingaden.
Die ersten Gefallenenmeldungen kamen von der Ostfront; Am 25. Juni 1941 starb in Rußland Unteroffzizier Michael Sieber, am 06. Juli 1941 an der Ostfront der Gefreite (22 Jahre) Franz Xaver Sieber.
Im Auftrag der Regierung von Oberbayern werden am 5. August in der Schule die bilder des Führer-Stellvertreters Rudolf Heiß entfernt, weil der sich nach England abgesetzt hat.
Im sommer 1941 waren in Prem ca. 20 serbische Kriegsgefangene zum Ernteeinsatz.
Vermittelt wurden sie durch die Kreisbauernschaft, verantwortlich für sie war der Ortsbauernführer Karl Niggl.
Die Kriegsgefangenen, die größtenteils ihre Uniformen anhatten, waren nachts in der Kegelbahn beim Gasthaus Bayer. Löwe untergebracht, deren Fenster mit Stacheldraht vergittert wurden. Die Bauern, die sie abholen und zurückbringen mußten, hatten den Serben Verpflegung und Taschengeld zu geben. Nach Abschluß der Erntearbeiten wurden die Helfer abgezogen. Einige meldeten sich freiwillig zur deutschen Wehrmacht.
Prem vor 50 Jahren - 1966
Am 05. März wird der Bau einer Werkshalle durch die Gebrüder Heißerer, Sägewerksbesitzer in Schwerblmühle, genehmigt.
Der Bauplan für die Errichtung eines Feuerwehrhauses in Unterried zur Unterbringung für Motorspritze und verschiedener Geräte wird am 23. April einstimmig genehmigt.
Franz Hohenegg, 1. Bürgermeister bleibt weiterhin im Amt. Am 07. Mai wird in geheimer Wahl durch die Gemeinderäte Josef Heißerer wieder zum 2. Bürgermeister gewählt. Vier neue Gemeinderäte werden durch den 1. Bürgermeister vereidigt: Christa Xaver, Greißl Andreas, Heißerer Herbert und Sieber Wilhelm.
Mit Wirkung vom 01. Juni wird Pfarrer Steiger nach Füssen versetzt. Die Gemeinde Prem beabsichtigt, eine kleine Abschiedsfeier abzuhalten, und als Anerkennung für die über sechsjährige Tätigkeit in Prem bewilligt der Gemeinderat für den Ankauf eines Geschenkes den Betrag vom DM 400,00.
Am 18. Juni werden als Anerkennung für die Ausbildung der Premer Musikkapelle Martin Dürr aus Steingaden DM 300,00 bewilligt. Für den Blumenschmuckwettbewerb werden DM 100,00 genehmigt.
Zur Vollendung des im Jahre 1964 begonnenen An- und Umbau am Krankenhaus Steingaden werden im Rechnungsjahr 1966 von den Verbandsgemeinden mit Beschluß der Verbandversammlung vom 31. März 1966 DM 50.000,00 anteilsmäßig als Zuschuß aufgebracht.
Der Gemeinderat beschließt am 18. Juni die Umlage von DM 4.800,00 zu bewilligen.
Am 15. August 1966 teilte das Wasserwirtschaftsamt Weilheim dem Landratsamt Schongau mit, dass die Ergiebigkeit der sog. Lory-Quellen den Gesamtbedarf an Trinkwasser der Gemeinde Prem deckt.
Es müße nur eine neue Pumpe mit einer größeren Leistung installiert werden.
bei den letzten starken Regenfällen hatte es sich gezeigt, dass die Wassermassen aus dem Thal durch den bereits bestehenden Kanal nicht mehr ganz aufgenommen werden können.
Beim Straßenbau Prem-Moosreiten soll der Kanalbau vom Anwesen des Magnus Sieber direkt über die Hausgärten des Ludwig Lang und Ludwig Sieber weiter und die Kreisstraße 7 in den Mühlbach geführt werden.
Um den Mitgliedern des Sportvereins auch in den Wintermonaten zum Trainieren Gelegenheit zu geben, wird am 17. Dezember der Obmann des Sportvereins beauftragt, mit der Gemeinde Lechbruck wegen Benutzung der Sporthalle zu verhandeln. Der Gemeinderat bewilligt hierfür für das Jahr 1967 bis zu DM 150,00.
Das Gesundheitsamt Schongau hat von dem Versuch einer Sanierung der Jans-Quellen erneut dringend abgeraten. Franz Strauß aus Steingaden versichert, daß das Wasser, das aus einer Tiefe von 3 – 4 Metern kommt, einwandfrei sei. Der Gemeinderat befürwortet am 17. Dezember die Neuerschließung der Jans-Quellen.
Im Landkreis Schongau soll eine Aktion „Unser Dorf soll schöner werden“ veranstaltet werden. Den Bewohnern wird schon heute ans Herz gelegt, alles zu tun, damit auch Prem bei dieser Aktion ein Wort mitsprechen kann. Der Bürgermeister schlägt vor, die Müllablagerung zum Baschgraben (Fritz Enzensberger) zu verlegen. Es müssen zuerst Rohre gelegt werden und dann kann der Müll gelagert werden. Unter Aufsicht des Gemeindedieners soll jeden Samstag von den Anwesenden der Müll abgefahren werden.
Die Fassade der alten Schule soll neu hergerichtet werden.