Tödliche Unfälle im Forst erschreckend hoch
Geschrieben von marion am 02.10.19 um 11:01 Uhr • Artikel lesen
Der Vorstand der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) forderte anlässlich des Nationalen Waldgipfels am 25. September in Berlin mehr Unterstützung für die Arbeitssicherheit.
Besorgt äußerte sich der Vorstand in seiner letzten Sitzung über die erschreckende Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle im Privat- und Kommunalforst. „In den ersten acht Monaten des Jahres 2019 hatten wir mehr Tote bei der Waldarbeit zu verzeichnen als im gesamten Jahr 2018. 25 tödliche Unfälle sind die Spitze einer alarmierenden Entwicklung, der wir im Hinblick auf die drastischen Klimaschäden im Wald ausgesetzt sind und die wir nur gemeinsam mit der Politik und den Forstverwaltungen in den Griff bekommen können“, so SVLFG-Vorstandsvorsitzender Martin Empl.
In einem Schreiben an Bundesministerin Julia Klöckner und ihre Amtskollegen in den Ländern forderte die SVLFG dazu auf, beim Waldgipfel auch die Arbeitssicherheit als wichtiges Ziel in den Blick zu nehmen, wenn es um die Maßnahmen zur Beseitigung der Klimafolgen geht.
Zeitnot und wirtschaftlicher Druck wirken sich negativ auf die Arbeitssicherheit aus und gefährden täglich Leben und Gesundheit von Menschen. Trockenheit und Schädlingsbefall führen zu anderen Herausforderungen und Gefährdungen beim Fällen der Bäume. Hier sind besondere Vorsicht und sichere Arbeitsverfahren notwendig, die das Abbrechen von Ästen oder das Aufplatzen der geschädigten Bäume beim Fällen vermeiden.
„Insbesondere müssen die Schulungskonzepte weiterentwickelt werden. Mobile Waldbauernschulen haben vor allem im Saarland und in Hessen bewiesen, dass sie effizient dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden. Dazu braucht es die politische und finanzielle Unterstützung in den Bundesländern. Die SVLFG ist bereit, ihre Erfahrung und Unterstützung einzubringen“, so Empl.
Ministerin Klöckner betonte in ihrem Antwortschreiben an den Vorstandsvorsitzenden, dass sie selbst „dramatische Bilder“ von geschädigten Wäldern bei ihren Terminen vor Ort sehe. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik und der SVLFG für eine sicherere und ergonomischere Arbeit sei daher ein wichtiger Beitrag, so Klöckner.
2019-10-02_Waldgipfel_Forstunfälle.pdf herunterladen
Die SVLFG ist zuständig für die Durchführung der landwirtschaftlichen Unfallversicherung für über 1,6 Millionen Mitgliedsunternehmen mit ca. 1 Million versicherten Arbeitnehmern, der Alterssicherung der Landwirte für fast 250.000 Versicherte und über 600.000 Rentner sowie der landwirtschaftlichen Kranken- und Pflegeversicherung für über 700.000 Versicherte im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Sie führt die Sozialversicherung zweigübergreifend durch und bietet ihren Versicherten und Mitgliedern umfassende soziale Sicherheit aus einer Hand. Die SVLFG ist maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau tätigen Menschen und ihrer Familien.
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